Parkett geölt oder versiegelt? Was ist besser? Welche Vorteile haben geölte Parkette und was ist der Unterschied zu einer Versiegelung? Diese Fragen und noch mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Geölte Parkettböden sind in der Schweiz nach wie vor der Renner und dies aus gutem Grund – keine andere Oberflächenbehandlung bewahrt die positiven Eigenschaften des Holzes so gut wie ein geöltes Parkett. Doch nicht nur das, auch die Nachbearbeitung und Ausbesserung sind zum ersten Mal örtlich möglich, ohne dass ganze Flächen abgeschliffen werden müssen.
Geöltes Parkett: Dieser Begriff beschreibt die Art der Oberflächenbehandlung. Das Öl zieht in das Holz ein und sättigt die Poren.
Versiegelter/lackierter Parkett: Derselbe Träger wird mit Lack statt mit Öl behandelt. Der Lack bleibt auf der Oberfläche und zieht nicht in das Holz ein. Somit ist dies eine filmbildende Schicht und Parkett Öl nicht filmbildend.
Unterschiede zwischen geöltem und versiegeltem Parkett
Oberflächenbehandlungen werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt, filmbildende und nicht-filmbildende Oberflächenbehandlungen.
Versiegelt: Eine filmbildende Behandlung ist oberflächlich und zieht nicht in das Holz ein. Das Holz ist so geschützt durch den Lack und es können keine Verschmutzungen in das Holz einziehen, da sich dies wie eine Plastikfolie über dem Parkett auswirkt. Der Lack trennt den Benutzer vom Holz und der Arbeitsprozess des Holzes kommt nahezu zum Stillstand. Viele positive Eigenschaften werden dadurch gehemmt oder gänzlich ausgeschaltet.
Geölt: Bei einer nicht-filmbildenden Oberflächenbehandlung wird die Holzfaser ummantelt und die Beschichtung zieht ins Holz ein. Bei diesem Prozess bleibt das Holz atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Die Natürlichkeit des Holzes bleibt bestehen. Da die Oberfläche nicht aus Kunststoff ist, kann das Holz örtlich repariert werden und es muss nicht mehr grossflächig alles abgeschliffen werden.
Parkett geölt – die richtige Pflege
Bei Öl ist der Pflegeaufwand etwas höher, da die Poren durch die Seife, die in der Parkettpflege enthalten ist, geschlossen werden. Dieser Aufwand minimiert sich innerhalb der ersten zwei Jahren, bis die Poren voll gesättigt sind.
Parkett versiegelt – die richtige Pflege
Die Pflege der beiden Behandlungen unterscheidet sich stark. So ist bei einem versiegelten Parkett (filmbildende Oberflächenbehandlung) fast keine Pflege notwendig, da die Oberfläche gänzlich geschlossen ist und somit das Parkett so lange hält wie der Lack und dann abgeschliffen werden muss.
Renovation von geöltem – versiegeltem Parkett
Geölt: Auch die Renovation dieser Parkettoberflächenbehandlungen unterscheidet sich stark. Ein geöltes Parkett muss nur in seltenen Fällen abgeschliffen werden, da die Pflege einen Selbstreinigungsprozess in Gang setzt und sich so Flecken und Kratzer automatisch mit der Zeit ausarbeiten. Bei einem geölten Parkett besteht bei starker Verschmutzung immer noch die Möglichkeit, die Fläche mit einer Grundreinigung instand zu stellen. Mit einer Lauge können die Schmutzpartikel herausgelöst und anschliessend die Ölschicht neu aufgebaut werden.
Versiegelt: Bei einem versiegelten Parkett sieht das Ganze ein wenig anders aus. Die Oberfläche eines versiegelten Parketts lebt in der Regel 12-15 Jahre (selten auch 20 Jahren) und muss dann abgeschliffen werden, da es nicht möglich ist, ansatzlos eine Teilfläche zu lackieren. Nachbesserungen sind deshalb bei einem versiegelten Parkett nicht oder nur schlecht möglich.
Gerade bei der Renovation von Parketten stechen die Vorteile einer Ölung stark heraus. Grundsätzlich ist jedoch das versiegelte Parkett gerade im Mietbereich immer noch weit verbreitet, da die Pflege des Parketts gerade im Anfangsstadium einfacher ist.
Vor- und Nachteile von lackierten Parkettböden und Landhausdielen:
Vorteile von lackiertem Parkett:
- bereits nach der Verlegung ohne zusätzliche Pflege nutzbar
- keine speziellen Reinigungsmittel erforderlich
- leichtes Entfernen von Schmutz
- Auffrischung durch das Auftragen eines Polish möglich
Nachteile von lackierten Parkettböden:
- kein Kontakt zum Holz aufgrund der Lackschicht
- Renovierung nur durch Abschleifen der ganzen Fläche möglich
- feuchte Böden neigen zur Rutschgefahr
- empfindlich auf Wasser
- dämmt positive Eigenschaften vom Holz
- barfuss kälter als auf geölten Böden
Tipps für Parkett geölt
Tipp: Meist ist Öl auf Leinölbasis und ist somit biologisch und hat keine schädlichen Ausdünstungen wie z.B. gewisse Versiegelungen, die aus Polyurethan hergestellt werden. Das Öl wird aufgetragen und zieht in das Holz ein. Dieser Prozess wird mehrfach wiederholt und ist entscheidend für die Widerstandsfähigkeit des Bodens. So wird bei qualitativen Produkten schon vor der Verlegung die Fasersättigung erreicht und die Saugfähigkeit des Holzes gestoppt, damit Wasser und andere Stoffe nicht ins Holz einziehen können. Dies ist oft auch der Grund, warum zwei identische Parkette einen markanten Preisunterschied haben können, der optisch nur schwer ersichtlich ist.
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